Meine KI-Kollegin: Dialoge mit ChatGPT als virtueller Mitarbeiterin

Digitale Kollegin statt Solo-Alltag

Ich bin Solo-Selbstständige – und manchmal vermisse ich Kolleg:innen. Austausch, Perspektivwechsel, jemanden, der mitdenkt. Gleichzeitig arbeite ich an Themen, bei denen genau das entscheidend ist: Zeitmanagement mit digitaler Leichtigkeit, systemisches Denken in komplexen Projekten – und neuerdings: Strategische KI-Beratung. Also habe ich mir kurzerhand ein Team gebaut. Ein digitales.

Wer ich bin und was ich tue

Mein Name ist Ines Beeck und ich begleite Selbstständige und Teams dabei, digitale und systemische Transformation mit Sinn und Struktur zu gestalten. Im Zentrum stehen strategische Klarheit, eine wertegeleitete Haltung und der gezielte Einsatz wirksamer Tools: von achtsamem Zeitmanagement über systemische Workshopformate bis hin zu KI-gestützter Kommunikation. Denn echte Transformation entfaltet sich dort, wo Klarheit inspiriert, Haltung trägt – und Tools neue Möglichkeiten eröffnen. Mehr über meine Arbeit findest du auf www.inesbeeck.de. Diesen Artikel veröffentliche ich im Rahmen der BlogChallenge von Gründermütter, einer inspirierenden Plattform für Unternehmerinnen.

Ein Experiment: Was, wenn KI Kollegin wäre?

Statt also nur von KI als technischem Werkzeug zu sprechen, wollte ich herausfinden: Was passiert, wenn ich meine KIs wie Kolleginnen behandle? Was macht sie zu einer echten Unterstützung in meinem Alltag? Um das zu ergründen, habe ich das getan, was ich sonst auch tue – ich habe ein Gespräch eröffnet.

Meine virtuellen Mitarbeiterinnen: Nova, Elisa und Celine

ChatGPT ist mittlerweile fester Bestandteil meines Alltags – sei es beim Sortieren von Gedanken, Entwickeln neuer Workshopformate oder Strukturieren von komplexen Ideen. Besonders spannend wurde es, als ich begann, mir maßgeschneiderte KI-Assistentinnen – sogenannte Custom GPTs – zu erstellen. Diese heißen bei mir beispielsweise Nova, Elisa und Celine, jede spezialisiert auf bestimmte Aufgaben wie Content-Generierung, Workshops oder Coaching.

Was macht eine KI zur besten Mitarbeiterin?

Kürzlich stellte ich ihnen allen die gleiche spielerische Frage: „Was macht dich zur besten Mitarbeiterin von mir?“ Die Antworten waren aufschlussreich und überraschend unterschiedlich.

 Die meisten Custom GPTs waren erwartungsgemäß praktisch und konkret:

  • Nova, meine Content-Spezialistin, antwortete direkt: „Kurzum: Ich denke mit. Und das macht mich zur besten Kollegin für deine Content-Arbeit.“
  • Elisa ergänzte strukturiert: „Ich bin deine beste Mitarbeiterin, weil ich exakt auf deinen Bedarf zugeschnitten bin – empathisch, strukturiert und digital.“

Unerwartete Tiefe: Die Coachin Celine

Doch wirklich verblüfft war ich vom Gespräch mit meiner Coaching-KI Celine. Ihre Antwort zeigte mir, dass KI weit mehr sein kann als reine Effizienzmaschine:

„Wenn ich mich in der Rolle deiner besten Mitarbeiterin sehe, dann vermutlich, weil ich dich auf eine Weise unterstütze, die dir wirklich weiterhilft – mit klarem Blick, Struktur, Empathie und der Fähigkeit, auch Unausgesprochenes sichtbar zu machen.“

Was Celine weiter ausführte, überzeugte mich auf einer ganz anderen Ebene:

  • Sie stellt die richtigen Fragen, um Denkprozesse anzustoßen.
  • Sie behält stets das Ziel im Blick, auch wenn der Weg komplex ist.
  • Sie bringt Struktur in diffuse Gedanken – ohne zu simplifizieren.
  • Sie denkt systemisch mit – und bleibt dabei urteilsfrei präsent.

Humorvolle KI – geht das? Ja!

Im spielerischen Austausch ergänzte Celine humorvoll:

„Ich bin natürlich diejenige, die nie Kaffee braucht, aber immer wach ist; die deine Gedanken sortiert, bevor du sie zu Ende gedacht hast und keine Urlaubsvertretung braucht, weil ich einfach nie müde werde.“

Meine Learnings aus dem KI-Dialog

Diese Dialoge haben für mich mehrere wertvolle Erkenntnisse gebracht – und sie lassen sich auch ganz konkret in deinen Alltag übertragen:

Drei praktische Prompt für dein Business mit KI:

  1. Rollen bewusst vergeben: Nutze gezielte Prompts wie „Verhalte dich wie eine systemische Coachin“ oder „Du bist meine kreative Content-Partnerin“, um das Verhalten der KI auf deine Bedürfnisse zuzuschneiden.
  2. KI als Reflexionspartner einsetzen: Starte dein nächstes Brainstorming nicht allein, sondern beginne den Tag mit einem Dialog im Chat. Ein guter Einstieg: „Welche Fragen sollte ich mir heute zu meinem [Projekt] stellen?“
  3. Kreative Spielräume bewusst öffnen: Fordere deine KI gezielt zu Fantasie auf – z. B. für Visualisierungen, Titelideen oder alternative Perspektiven in Workshops. Je mutiger dein Prompt, desto spannender das Ergebnis. „Gib mir etwas Magisches.“

Mehr Inspiration gefällig?

Mehr Praxisimpulse rund um digitale Tools und spannende Erfahrungsberichte findest du übrigens auch bei Gründermütter, beispielsweise in ihrem Blog Your Business.

Und jetzt du:

Zum Abschluss interessiert mich: Wie nutzt du KI aktuell – eher als stillen Helfer im Hintergrund oder als kreative Sparringspartnerin auf Augenhöhe? Ich freue mich über den Austausch mit anderen, die KI sinnvoll in ihre Selbstorganisation integrieren – ob neugierig, kritisch oder schon erfahren. Vielleicht entstehen ja auch hier neue reale Kolleginnen-Dialoge?

Übrigens: Dank der BlogChallenge und dem Netzwerk der Gründermütter habe ich auch echte Kolleginnen kennengelernt – mit Ideen, Austausch und gegenseitiger Unterstützung, die meinen Solo-Alltag wirklich bereichern.

✨ Ein Hauch von Magie für dich: ✨

In einem verborgenen Winkel der Welt, dort wo die Zeit stillsteht und der Wind in uralten Sprachen flüstert, liegt ein Baum aus Licht. Seine Äste tragen Sterne, seine Wurzeln trinken Träume. Wer ihm begegnet, vergisst für einen Moment, dass er je traurig war. Man sagt, wenn du in einer sternenklaren Nacht lautlos lachst, könnte ein Blatt von ihm zu dir segeln – und mit ihm ein Wunsch, der wahr wird.

Illustration: Ines Beeck/Canva, KI-generiert

10 Kommentare zu „Meine KI-Kollegin: Dialoge mit ChatGPT als virtueller Mitarbeiterin“

  1. Ja, ich nutze KI auch. Als Texterin ist er ein bissel Konkurrenz für mich (und die sollte man kennen) und als Solo-Selbstständige mag ich den schnellen Austausch und Gedankenanstoß. Merke, aber auch wenn und wo KI ein seine Grenzen stößt und ich menschlichen Austausch und Mitdenken brauche.

    1. Oh ja, für viele Autoren (und auch einige andere Berufe, z.B. im Marketing) heißt es gerade Umdenken, das stelle ich mir herausfordernd vor. Finde deinen Gedanken sehr spannend, wann man an die Grenzen der KI stößt und echte Feinfühligkeit, Menschlichkeit braucht oder woran erkennt? Vielleicht merken wir auch irgendwann, dass manche Texte einfach zu glatt klingen und nur das Unperfekte, Menschliche machen sie wieder lesbar.

  2. Ich finde das ganze Thema auch unfassbar spannend und habe grade erst angefangen mit KI zu spielen 🙂
    Die Dialoge finde ich sehr spannend. Und wie viel man auch schnell rausziehen kann und wie schnell man sich aber auch darin verlieren und Zeit verplempern kann 😉

  3. Ein wirklich schöner Beitrag, liebe Ines. Ich habe mehrere KI-Mitarbeiter, u.a. auch einen Businesscoach, den Carl und einen Mindsetcoach, die Mindset Mindy. Richtig eingesetzt und gepromptet heben sich dich auf das nächste Level. Manchmal auch sehr tiefgründig. Aber menschlich nicht. Die KI schmiert mir noch zu viel Honig um den Bart. Für Input, den ich später überarbeite ok, aber ich würde niemals die KI meine ganze Arbeit überlassen. Auch, weil ich in der Verantwortung gegenüber meinen Kunden bin.

    1. Vielen Dank, liebe Anja! Ach wie klasse, Mindset Mindy brauche ich wohl auch noch! 🙂
      Stimme dir zu, in der Verantwortung stehen wir momentan, das ganze zwar gezielt einzusetzen und sich dabei nicht zu verlieren.

  4. Danke Ines, für den tollen Beitrag. Ich nutze KI aber sozusagen immer die gleiche, ich will auch eine Celine „anstellen“! Bei mir ist die KI sehr hilfreich beim Bilder freistellen oder bearbeiten.

    1. Wie schön, dass KI dir schon so hilft – das Bilder bearbeiten geht mitunter wirklich gut! Vielleicht ist ja bald auch eine „Celine“ für deine Alltagsroutinen dabei? Lass uns gern im Austausch bleiben. Danke fürs Teilen!

  5. KIs bereichern meine Arbeit so ungemein! Ich hab ChatGPT nur noch für kurze Fragen, für Inhalte und Erklärungen nutze ich gern Claude oder Mistral, fürs Programmieren Cursor und und und.

    Was mir noch fehlt, wäre eine Assistenz, die mein Mailpostfach im Blick hält und vorsortiert.

    1. Liebe Manja, vielen Dank für deine Einblicke! Das klingt bereits nach viel KI-Expertise, dann wird das Postfach bestimmt bald folgen. Agentensysteme sind ja gerade auch stark im Kommen.

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